Der Weg zum gesunden Unternehmen

© Alexlukin / 537497757 / Thinkstock

Wie soll betriebliches Gesundheitsmanagement geplant und umgesetzt werden, damit es zum Erfolg wird? Ganz klar: systematisch, bedarfsgerecht und partizipativ, d.h. unter Mitwirkung und Einbeziehung aller Beteiligten. Dazu zählen Führungskräfte, Personalverantwortliche, Betriebsrat, Fachkraft für Arbeitssicherheit, Betriebsarzt sowie die Mitarbeiter als Experten für ihren Arbeitsplatz.

Ein gutes Projektmanagement ist für die Planung, Steuerung und Koordination unumgänglich. Es ist ein systematischer Prozess, der in aufeinander aufbauenden Phasen verläuft.

 

  • Vorbereitungsphase = Entwicklung eines Grundverständnisses zur Gesundheitsförderung im Unternehmen, Bedarfs-/Standortbestimmung und Festlegung der Ziele
  • Nutzung/Aufbau von Strukturen = Aufbau eines BGM-Steuerungsgremiums, z.B. Arbeitskreis Gesundheit
  • Analyse = Ist-Analyse gesundheitsrelevanter Ressourcen und Belastungen, mögliche Datenquellen sind z.B. Gefährdungsbeurteilungen, Fehlzeitenanalysen, Altersstrukturanalysen, arbeitsmedizinische Vorsorge, Mitarbeiterbefragung (Datenschutz berücksichtigen!)
  • Maßnahmenplanung = Interpretation der Analyseergebnisse, systematische Interventionsplanung mit Prioritäten, Zuständigkeiten, Zeitplan, Maßnahmen, Ressourcen und Budget
  • Umsetzung = aktive Gesundheitsförderung in den definierten Handlungsfeldern
  • Erfolgskontrolle = Bewertung der Maßnahmenumsetzung und Ableitung von Hinweisen für weitere Maßnahmen anhand statistischer Kennzahlen, die sich beispielsweise aus der Krankenstandsentwicklung sowie der erneuten Befragung der Beteiligten ergeben.
Strukturen und Beteiligungen schaffen

Ein Lenkungs- bzw. Steuerkreis (z.B. Arbeitskreis Gesundheit) bildet das oberste Gremium des Betrieblichen Gesundheitsmanagements. Er ist die organisatorische Plattform und der „Motor“ der betrieblichen Gesundheitspolitik. Akteure und Experten aus Unternehmensführung, Personalabteilung, Betriebsrat, Arbeitsmediziner bzw. Betriebsärzte, Fachkräfte für Arbeitssicherheit, Gesundheitsbeauftragte sowie externe Berater und Moderatoren bringen ihre berufliche Expertise in den Gesundheitsmanagementprozess ein, schaffen eine breite Basis für das Betriebliche Gesundheitsmanagement, betreiben Lobbyarbeit und begleiten die Umsetzung und Zielverfolgung.

Eine weitere beteiligungsorientierte Struktur bilden Gesundheitszirkel. Sie nutzen das Insider- und Expertenwissen der Beschäftigten für ihren jeweiligen Bereich, wenn durch die Analyseergebnisse besondere Belastungsschwerpunkte oder gesundheitliche Probleme erkannt wurden, entwickeln Lösungen in einzelnen BGM-Handlungsfeldern und unterstützen die Umsetzung.

BGM als Prozess

Der Erfolg von BGM liegt in der ständigen Weiterentwicklung des Erreichten, in der nachhaltigen Aktivierung der Mitarbeiter sowie in der Kontinuität der Maßnahmen und deren Erfolgskontrolle. Betriebliches Gesundheitsmanagement als Prozess ist ein Lernzyklus, der im Verlauf immer wieder überprüft und an neue Gegebenheiten angepasst wird.

Damit das gelingt, braucht es eine breite Basis und muss Bestandteil von Unternehmenskultur und Führungsverantwortung sein.